Reise in die Vergangenheit
Eine Woche Kreuzfahrt mit Abfahrt von Hurghada. Die gefahrene Strecke geht
Richtung Norden zwischen den zahlreichen kleinen Inseln bis zur Straße von
Gubal, oder den Meeresarm zwischen der Sinai Halbinsel und der Westküste des
Roten Meeres. Die Navigation ist besonders angenehm wegen der kurzen
Strecken. Diese Strecke bietet die Möglichkeit, das Tauchen an den Wracks
immer wieder zu wechseln.
Darunter sind so berühmte Wracks wie die Thistlegorm, die 1941 von
einer Heinkel 111 durch ein Torpedo getroffen wurde. Was die Wracks betrifft
ist diese Meereszone gespickt mit Wracks aus verschiedenen Gründen. Viele
sind im 2. Weltkrieg hinauf gefahren, haben tagsüber geankert und die Nacht
abgewartet um dann gefahrlos durch den Suezkanal fahren zu können. Dadurch
wurden diese Schiffe leichte Beute von Bombern und Jagdflugzeugen. Der 126 m
lange britische Frachter Thistlegorm lief im April 1940 in
Sunderland (Nordengland) bei der
Werft Joseph L. Thompson & Sons Ltd. für die Reederei Albyn
Line vom Stapel. Der
gälische Name bedeutet blaue Distel. Geschützt wurde das
Schiff durch ein Flugabwehrgeschütz und durch eine weitere
Kanone am
Heck und
Maschinengewehre. Zu ihrer vierten und letzten Reise lief die
Thistlegorm im August 1941 in
Glasgow aus. An Bord befand sich eine Ladung Waffen, Munition und
Ausrüstungsgegenstände, darunter
Granaten verschiedener
Kaliber,
Minen,
Panzer,
Lastwagen,
Motorräder, zwei
Lokomotiven sowie mehrere
Eisenbahnwaggons. Das Material war für die 8. Armee der
Royal Army bestimmt, die eine
Großoffensive (Operation
Crusader) gegen das
deutsche
Afrikakorps unter
Rommel vorbereitete. Aufgrund der Gefährdung durch deutsche und
italienische
U-Boote und
Flugzeuge nahm die Thistlegorm den längeren, aber sichereren Weg
um
Afrika herum. Am 24. September wurde sie in
Aden (Jemen)
einem
Konvoi von 20 Schiffen unter dem Schutz des
Kreuzers
HMS Carlisle zugeteilt und fuhr mit diesem durch das
Rote Meer nach Norden. Da die Durchfahrt durch den
Sueskanal mit einem
Wrack blockiert war, musste der Konvoi an einem Ankerplatz östlich der
Südspitze des
Sinai gelegenen
Riffs Sha'ab Ali auf die Freigabe der Route warten. Nach einer
zehntägigen Wartezeit wurde der Konvoi in der Nacht des 6. Oktober 1941 von
einem deutschen
Heinkel He 111-Bomber der II. Gruppe des Kampfgeschwaders 26 entdeckt.
Zusammen mit einem zweiten Flugzeug hatte die mit zwei
Spezialbomben zur Schiffsbekämpfung ausgerüstete und auf
Kreta gestartete Maschine eigentlich den als Truppentransporter
eingesetzten Passagierdampfer
RMS Queen Mary versenken sollen, ihn aber nicht gefunden. Die Besatzung
erkannte die Thistlegorm als lohnendes Ziel und griff sie im Tiefflug
an. Eine oder beide Bomben trafen das Schiff im hinteren Teil auf der Höhe
des vierten Laderaums. Der Treffer brachte einen Teil der Munitionsfracht
zur Explosion und wahrscheinlich auch die unter Druck stehenden Dampfkessel.
Durch eine Serie von Detonationen brach das Heck ab, und das Schiff sank.
Beim Untergang starben neun Besatzungsmitglieder, die 30 Überlebenden wurden
von den anderen Schiffen des Konvois gerettet. Das Flugzeug, das die
Thistlegorm versenkt hatte, wurde abgeschossen, die Besatzung geriet in
Gefangenschaft.
1956 wurde die Thistlegorm durch den französischen
Tauchpionier
Jacques-Yves Cousteau bei einer Expedition mit der
Calypso entdeckt. Cousteaus Leute bargen bei dieser Gelegenheit unter
anderem den
Tresor des Kapitäns, der aber lediglich verrottete Schiffspapiere
enthielt. Da die Position des Schiffes jedoch nicht veröffentlicht wurde,
geriet das Wrack in Vergessenheit und wurde erst 1991 durch eine Gruppe
deutscher Sporttaucher nach einer systematischen Suche wiedergefunden.
Seitdem ist es das wohl populärste Wrack im Roten Meer. Der Hauptteil des
Schiffes liegt auf ebenem Kiel in 30 m Tiefe auf Sandgrund, die
Kommandobrücke ragt bis 17 m auf. Insbesondere der vordere Teil ist gut
erhalten; die als Deckfracht verladenen Eisenbahnwaggons stehen noch an
ihren ursprünglichen Standorten. In den beiden vorderen Laderäumen, die
durch die offenen Ladeluken einfach zu erreichen sind, sind u.a. zahlreiche
Motorräder und
Lastwagen vorzufinden, die aber inzwischen teilweise von
Souvenirjägern beschädigt worden sind. Weitere markante Punkte des
Wracks sind der
Bug mit der
Ankerwinde und die relativ intakte Kommandobrücke, deren Dach allerdings
fehlt. Das Heck ist abgesprengt und liegt mit einer Neigung von etwa 45 Grad
auf dem Grund. Es ist durch den Bombentreffer und die folgenden Explosionen
stark beschädigt, trägt aber immer noch die
Flak-Kanone und ein weiteres Geschütz mit Schutzschild. Im Trümmerfeld
zwischen beiden Schiffsteilen liegen Reste von Bedford-Lastwagen, kleine
Schützenpanzer vom Typ Bren Gun Carrier und Granaten aller
Größen. In der Nähe steht eine beschädigte
Dampflok auf dem Meeresgrund. Sie gehörte wie die Waggons zur Deckfracht
und wurde durch die Explosionen vom Schiff weggeschleudert.
Im Nordteil von Shaab Abu Nuhas gibt es vier Wracks: Carnatic
(gesunken 1869), le Giannis. D. (gesunken 1983), Chrisoula K. (gesunken
1981), und Kimon Herr. (gesunken 1978). Tauchen an diesen Wracks ist
eine Reise in die Vergangenheit und Geschichte der jeweiligen Schiffe. Ein
weiteres prächtiges Wrack ist die Rosalie Moller (am 8. Oktober 1941
gesunken) mit einer Länge von fast 110 Metern charakterisiert durch
einen immensen Fischbestand. Leider ist das Wrack nicht immer betauchbar da
es ungeschützt liegt und somit allen Wind- und Wetterverhältnissen sowie den
zum Teil starken Strömungen ausgesetzt ist.
Gubal Insel
Bluff Point, großartige Korallenriff und der ideale Orte für die
Begegnung mit großen Zackenbarschen und großen Muränen. An der
Nordseite liegt das kleine Wrack der Ulysses (gesunken in 1878).
Das kleine Wrack biete einen pächtigen Farb- und Lebensraum für
alle Lebewesen des Roten Meeres.
Shaab EL Erg
und Shag Rock
Sind beide großartige Tauchplätze. Shaab EL Erg ist ein prächtiges
Riff mit einer traumhaften Lagune. Die Kingston (gesunken in 1881)
am Shag Rock gelegen, schön bewachsen und umgeben von einem prächtigen
Hartkorallengarten. Das Riff Shaab Umm Usk hat unzählige Korallenformationen
geschaffen und ist von vielen Reef Fischen das neue zu Hause geworden. Auch
Yellow-Fish Reef am Eingang von Abu Nuhas ist ein kleines Riff auf der
Wracktour-Etappe was immer wieder für Überraschungen sorgt und viele
Fischschwärme anzieht. Manchmal sind Begegnungen mit Delphin-Familien
möglich!
Auch die Riffe in der Nähe Hurghadas (Umm Gamar, Gota Abu
Ramada, Klein Giftun) mit ihrem ursprünglichen
Hartkorallenbewuchs und großen Gorgonien bieten unvergessliche
Taucherlebnisse. |
N.B. Bei klicken auf dem Fischlokalisiert
in der Landkarte können Sie verschiedene Unterwasserkarten aufdecken.
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